Jeder, der einmal bei einer Yoga-Stunde war, weiß, dass dies auf Dauer eine durchaus teure Angelegenheit werden kann. Manch einer hat womöglich auch schlichtweg nicht die Zeit, regelmäßig Yoga-Stunden besuchen zu können. Doch was tun, wenn man den Stressabbau und die Energiegewinnung aus dem Yoga nicht missen möchte?
Befinden wir uns in andauernder Müdigkeit und Energielosigkeit, so liegt die Lösung dafür meist nur einige „Fingertipps“ entfernt – die Rede ist von Yoga Apps. Sie bieten eine tolle Möglichkeit für jeden, Yoga Übungen zu individuellen Zeiten zu praktizieren, um sich dabei die Erholung und Entspannung zu besorgen, die uns im Arbeitsalltag so oft fehlt. Wir haben zusammen mit dem Yogalehrer-Ausbilder Omkar Seidel von taohealth drei der marktführenden Yoga-Apps in der Praxis getestet.
- Gotta Yoga
Übersichtlich und verspielt: Gotta Yoga ist eine App, die im Comic-Stil gehalten ist und dabei trotzdem in ihrer Bedienung selbsterklärend bleibt. Mithilfe von Videosequenzen werden hier die Yogaübungen vermittelt.
Gotta Yoga zeichnet unter unseren getesteten Apps die leichteste Bedienbarkeit aus. Mit nur einem Fingertipp auf das Display des iPhones ist es uns möglich, bequem durch die Übungsschritte zu navigieren, um so an unserer Technik zu feilen und bestimmte Posen gegebenenfalls zu wiederholen. Bei den Übungen werden wir von tiefenentspannenden Hintergrundklängen und einer äußerst angenehmen begleitet. In der kostenlosen Version der App beschränkt sich das Angebot leider nur auf eine Übungsreihe, von der wir festlegen können, ob es ein Anfänger- oder Fortgeschrittenentraining sein soll. Wer im Anschluss mehr Workouts mit Gotta Yoga erleben möchte, den kostet das Premiumabonnement 9,99 Euro pro Monat. Sparen kann hier, wer sich entscheidet, die App direkt für ein Jahr im Premiumaccount zu nutzen – zum Zeitpunkt unserer Testreihe gibt es 50% auf die zwölfmonatige Abo-Option, was einem Preis von 39,99 Euro statt 79,99 Euro entspricht.
Besonders schön anzusehen in der App ist der Baum, der mit jeder Workout-Einheit immer weiter aus einer Wiese sprießt. Man merkt die Macher steckten hier sehr viel Liebe ins Detail. Insgesamt konnte uns die App sehr positiv überzeugen in Hinblick auf ihre Handhabung, das Design und die Videosequenzen. Einziger Kritikpunkt ist die Tatsache, dass nur eine Übungsreihe kostenlos zur Verfügung steht.
- Down Dog
Für viele wird der Begriff „Down Dog“ nicht neu sein, denn auch eine berühmte Yoga-Pose trägt diesen Namen. Down Dog zeichnet sich durch eine besonders einfach gehaltene, aber dennoch schicke Benutzeroberfläche aus. Die App ist zwar ausschließlich in englischer Sprache verfügbar, doch in ihrem Gesamtkonzept stellt dies kein unmittelbares Hindernis für die Ausführung der Übungen dar.
Die App kommt mit 5 Schwierigkeitsstufen einher, die vom Nutzer frei wählbar sind. Auch die Dauer der jeweiligen Workouts kann der User selbst bestimmen. Das ermöglicht neben den längeren Workouts, etwa in einer Arbeitspause spontan eine kurze Entspannungsübung zu machen. Dabei sollte nur darauf geachtet werden, dass die Videos vor dem Abspielen heruntergeladen werden müssen. Um neuen Speicherplatz zu schaffen, sind diese ohne weitere Probleme auch wieder löschbar.
Das Konzept hinter Down Dog liegt in seiner Art, uns die Übungen zu kommunizieren. Uns werden aufeinanderfolgende Bilder von Posen gezeigt, die von einer erklärenden Tonspur mit Anweisungen (die sehr angenehm gesprochen sind) versehen sind. Wer eine Übung also bereits kennt, der muss sich nicht durch ein laufendes Video ablenken lassen. Die App ermöglicht es, den Namen der jeweilig gezeigten Pose entweder auf Englisch oder klassisch in Sanskrit einzublenden. Möchte man die Übung pausieren, so muss man lediglich kurz den Bildschirm berühren. In dieser Pausenansicht haben wir auch die Möglichkeit, zwischen den einzelnen Posen eines Übungsablaufes umherzuschalten. Da einführende Workouts oder Erklärsequenzen zu bestimmten Bewegungsabläufen ausgelassen werden, richtet sich die App vorwiegend an Fortgeschrittene. Doch mit etwas Übung finden auch Anfänger schnell den Anschluss und können ihren Nutzen aus den vielen kostenlosen Funktionen ziehen. Wem das noch nicht genug ist, der kann mit einer Premiummitgliedschaft das volle Potential aus der App holen. Diese kostet wahlweise 8,99 Euro pro Monat oder 56,99 Euro für ein ganzes Jahr.
- Yogaia
Yogaia schlägt einen ganz anderen Weg als die anderen getesteten Apps ein. Mit Live-Sessions verspricht sie das Feeling einer echten Yoga-Unterrichtseinheit. In der englischsprachigen App kann man für ausgewählte Kurse anmelden oder die Aufzeichnungen von vergangenen Übungen wiederholt abrufen. Dabei beschränkt sich die kostenlose Version auch auf nur einen abrufbaren Inhalt. Wer mehr sehen oder an den Live-Sessions teilnehmen möchte, der benötigt hierzu ein Premiumaccount. Wahlweise kann man sich zwischen zwei Laufzeitoptionen entscheiden. Bei 3 Monaten werden 15 Euro pro Monat fällig, alternativ dazu kann man eine Laufzeit von einem Jahr auswählen, bei der 10 Euro an monatlichen Kosten anfallen. Mit diesen Payment-Modellen platziert sich Yogaia eher im Premiumsektor der Yoga-Apps. Doch unserer Meinung nach sind die Preise gerechtfertigt. Denn als einzige von unseren getesteten Apps bietet Yogaia die Möglichkeit, an Live-Sessions teilzunehmen und in unmittelbaren Kontakt mit dem Yoga-Trainer zu treten. Die App kommt einer klassischen Yoga-Stunde sehr nahe und wir sehen großes Potential in dieser Form des Workouts.